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Fototipps #3 – 7 einfache Tipps für bessere Fotos

Im Zeitalter der Smartphones mit einer Vielzahl an Linsen auf der Rückseite und super Kompaktkameras scheint es fast unmöglich zu sein schlechte Fotos zu machen. Technisch gesehen stimmt das vielleicht, weil die Kameras immer besser werden und durch mehr Bildstabilisatoren weniger verwackelt werden. Aber sowohl Handys, als auch Kameras kommen schnell an ihre Grenzen. Dann ist es hilfreich wenn man diese einfachen Tipps befolgt um auch in schwierigen Situationen noch gute Fotos zu machen. Aber nicht nur für dann sind meine einfachen Tipps anzuwenden. Gerade im Urlaub von Sehenswürdigkeiten kannst du mit diesen einfachen Tipps sofort bessere Fotos machen und besondere Urlaubserinnerungen mit nach Hause nehmen. 
Hier bekommst du von mir 7 Tipps an die Hand, mit denen deine Fotos sofort besser werden. 

1. Vermeide unscharfe oder verwackelte Bilder!

Kamerahaltung

Wichtigster Grundsatz hierbei: Die Arme so nahe am Körper wie möglich, mit so viel Auflagefläche wie möglich. Für das Handy bedeutet das nicht unbedingt mit ausgestreckten Armen fotografieren. Lieber nähere am Körper oder sogar das Handy auflegen, wenn es dunkler wird. 
Haltest du die Kamera im „normalen“ Querformat liegt die rechte Hand mit Zeigefinger fest am Griff und am Auslöser. Die linke Hand stützt von unten die Kamera oder das Objektiv. Beide Ellbogen sollten so nahe am Körper sein wie möglich. Auch wenn es für Außenstehende merkwürdig erscheint, kannst du die Hüfte etwas einknicken, um dich mit dem linken Ellbogen auf dem Hüftknochen zusätzlich abzustützen. 
Wechselst du zum Hochformat drehen die meisten die Kamera gegen den Uhrzeigersinn, sodass die rechte Hand nach oben wandert. Das führt zu einer recht verkrampften Haltung und das trägt nicht zur Verbesserung des Bildes bei. Probiert es einfach aus, die Kamera in die andere Richtung zu drehen. Dadurch kommt die rechte Hand nach unten. Jetzt können beide Arme wieder eng am Körper anliegen. 

Fester Stand

Je stabiler ihr steht, desto leichter fällt euch die Kamerahaltung. Am besten etwas mehr als schulterbreit stehen. Gerne auch mit einem Fuß leicht versetzt nach vorne hinstellen. Der Tipp ist eher für Nutzer von Systemkameras mit größeren Objektiven gedacht. Beim Handy macht das in der Regel weniger Sinn. 

Weitere Möglichkeiten:

Optionen für Fortgeschrittene

Für Aufnahmen im Hochformat ist es möglich einen sogenannten Batteriegriff zu kaufen. Kamerahersteller bieten das in der Regel ab den mittelpreisigen Bodys an. Zusätzlich zu einer höheren Akkulaufzeit habt ihr die Möglichkeit, den zweiten Auslöser am Batteriegriff zu nutzen. Damit ist die Handposition deutlich entspannter und gerade für jemand, der viel im Hochformat fotografiert z.B. Portraitfotografen ist das ein absolutes Muss.
Ein weiterer Tipp ist das Ablegen über die Schulter. So legst du den Kamerabody auf der Schulter ab und stabilisiert so den ganzen Aufbau. Diese Position ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig und sollte vorher des Öfteren geübt werden.

Die Atmung

Zusätzlich zur Körperhaltung verbesserst du die Qualität auch durch deine Atmung. In den Momenten, in denen du den Atem anhaltest ist dein Körper am ruhigsten. D.h. entweder du trainierst dir an beim Ein- oder Ausatmen den Auslöser zu betätigen. Zum Beispiel atmest du tief ein, haltest die Luft an, machst das Bild/die Bilder und atmest entspannt wieder aus. Je öfter du diese Routine befolgst, desto leichter fällt dir das Ganze nach einer Weile.  

Schon einmal etwas vom RAW-Format gehört? Bei mittlerweile allen Kameras und sogar bei den Handys lässt sich in den Einstellungen das Dateiformat auf RAW einstellen. Im Gegensatz zum klassischen JPEG Format, erhältst du mit RAW-Bildern die Möglichkeit mehr aus den Bildern zu holen. JPEG-Dateien sind nämlich bereits komprimierte Bilder, die nur noch die „nötigen“ Informationen enthalten und überflüssige Inhalte löschen. Dies macht sich hauptsächlich in der Größe der Datei bemerkbar und in der späteren Bearbeitung von Bilder. 
Gerade bei sehr dunklen oder sehr hellen Bereichen kann mit dem RAW-Format deutlich mehr wiederhergestellt werden. Wer also nicht ganz sicher mit der Belichtung umgeht, lässt sich hier Möglichkeiten offen. 
Wichtig zu wissen: Fotografierst du einmal im RAW-Format gibt es keinen Weg an der Nachbearbeitung vorbei. Im „Roh-Zustand“ sind die Bilder meistens farblos und flach. JPEG-Bilder werden auf den heutigen Geräten sofort komprimiert und verbessert. Als Neuling bietet es sich daher an in RAW und JPEG aufzunehmen. Speicherkarten* kosten heute kaum Geld mehr, deshalb braucht ihr euch keine Sorgen um den Speicher zu machen. 

Canon_R6_Body
Body Canon EOS R6
Canon_24-105rf
Canon RF 24-105 mm
Peak_Reisestativ
Fotostativ Peak Design
Fotorucksack Lowepro Flipside 400 AW II
Fotorucksack Lowepro 400 AW II
Externe Festplatte
Externe Festplatte

Selbstverständlich ist es eine Leichtigkeit die Bilder hinterher gerade auszurichten. Ist dein Bildausschnitt aber gerade so groß, dass alles Wichtige erkennbar ist, wäre es doch äußert ärgerlich, wenn du hinterher Teile wegschneiden müsstet. Deshalb mein Rat an dieser Stelle, aktiviere die integrierte Wasserwage in deiner Kamera. Damit sind dein Bilder in Zukunft gerade ausgerichtet und du kannst das volle Bild verwenden. Hat deine Kamera diese Funktion nicht, dann versuche dich am Horizont oder an vertikalen Linien zu orientieren

Hast du bereits etwas vom goldenen Schnitt oder der Drittel-Regel gehört? Wenn nicht, ist das auch kein Problem. Die beiden Regeln beziehen sich auf die Aufteilung innerhalb eines Bildes. Schon immer wurden Kunstwerke, Gemälde und auch Bauwerke aus der Antike nach den Regeln des goldenen Schnittes gestaltet. Letztlich hat der Mathematiker Leonardo Fibonacci im 12. Jahrhundert eine Berechnung beschrieben. 
Wichtig zu wissen ist, dass sich das Motiv in zwei horizontale und zwei vertikal Linien aufteilt. Mit diesen Linien kannst du jetzt deine Komposition gestalten. Anstatt den Strand mit Himmel einfach mittig zu fotografieren, nutze die Drittel-Regel. Platziere den Strand im unteren Drittel und füllen die oberen beiden Drittel mit einem aussagekräftigen Himmel oder Sonnenuntergang. Hast du Personen im Bild sollte der Hauptfokus am Schnittpunkt der Linien liegen. 
Beachtest du diese Regel erscheinen deine Bilder viel interessanter. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, die sollten dann aber bewusst gesetzt werden und nicht durch Zufall entstehen. Zum Beispiel willst du eine Symmetrie darstellen oder eine Spiegelung im Wasser. Dann macht die Drittel-Regel u.U. keinen Sinn. 

Fototipps bessere Fotos Drittel-Regel
Aufteilung nach der Drittel-Regel
Fototipps bessere Fotos Goldener Schnitt
Aufteilung nach dem Goldenen Schnitt

Passend zum Thema Bildkomposition gehört auch die „Platzierung“ von Motiven im Vordergrund von Bildern. Unser Gehirn bzw. Auge lässt sich sich auf Bildern immer entlang Linien führen. Durch diese gezielte Verwendung komponiert man deutlich spannendere Bilder. Zudem ist das Spiel mit dem Schärfeverlauf über die verschiedenen Bildebenen damit möglich. Im Beispiel unten hat das linke Bild fast keinen Vordergrund. Das rechte Bild wirkt viel interessanter mit den Blumen im Vordergrund und gibt noch einmal einen schönen Rahmen. 

Fototipps bessere Fotos ohne Vordergrund
Bild mit wenig Motiv im Vordergrund
Fototipps bessere Fotos mit Vordergrund
Farbiger Vordergrund für mehr Spannung im Bild

Gerade im Urlaub besucht man natürlich die Sehenswürdigkeiten der Region. Durch die Popularität dieser Objekte kursieren ebenso viele Bilder davon. Wer hier einen neuen Akzent setzen will sollte vom herkömmlichen Bildwinkel absehen. Zu oft erscheinen langweilige Bilder aus Standhöhe. Probiere doch einen Winkel von Nahe am Boden ausViele Kameras* besitzen mittlerweile Schwenkdisplays, die sich in derartigen Situationen optimal eignen.
Vielleicht findest du aber auch eine Erhöhung mit besserem Überblick, die eine andere Perspektive ermöglicht. Auch hier gilt mit der Gestaltung von Winkel sowie Positionierung von Motiv in Vorder- und Hintergrund kreativ zu werden.
Hier ein paar Beispiele der gleichen Szene aus verschiedenen Blickwinkeln und mit verschiedenen Vordergründen. 

Der letzte Tipp dreht sich nochmals um die Perspektive des Motivs. Dabei wird aber nicht der Winkel betrachtet sondern die Brennweite(Zoom) eures Objektives bzw. euer Standpunkt. In den Beispielbildern habe ich ganz link das gesamte Wasserrad im Bild. Das mittlere Bild ist aus kürzerer Distanz und etwas höherer Brennweite gemacht. Im rechten Bild wurde noch der Standort geändert und mit leichter Tele-Brennweite von 105mm* fotografiert. 
Es macht also einen Unterschied, ob man an das Objekt näher hin zoomt oder sich selbst nähert. Aufgrund der Brennweite der Objektiven ergeben sich daraus andere Bildausschnitte. Der Standpunkt ist aber mindestens genauso entscheidend um ein gelungenes Foto aufzunehmen. 
Probiert euch beim nächsten Ausflug einfach aus und verändert eure Brennweite und euren Standpunkt. 

Wasserrad Augsburg Brennweite
30 mm Brennweite
Wasserrad Augsburg Brennweite
43 mm Brennweite
105 mm Brennweite

Wie du siehst gibt es schon einige Kleinigkeiten mit denen du auf Anhieb deine Fotos verbessern kannst. Probiere diese immer wieder aus, wenn du unterwegs bist und du wirst sehen, dass deine Bilder viel interessanter aussehen.
Möchtest du noch mehr Grundlagentipps schaue gerne bei meinem Artikel über die Fotografie-Grundlagen vorbei.

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