Campervan_Neuseeland

11 Tipps für Anfänger/innen für ein entspanntes Camperleben in Neuseeland

Das Reisen mit dem Camper oder dem Wohnmobil bietet sich in Neuseeland absolut an, da die Landschaft atemberaubend ist und viele tolle Campingplätze hat, die entsprechend ausgestattet ist. Man ist mit dem Camper sehr flexibel und kann an Orten in Neuseeland stehen bleiben, die ansonsten nicht durch Hotels besiedelt sind. Ein Camper ist ein kleines Haus auf vier Rädern, die einem ein Maximum an Flexibilität und Selbstbestimmung ermöglichen. Bevor der große Roadtrip durch Neuseeland starten kann, solltest du jedoch ein paar Punkte vorab und auch während der Reise beachten.

Wir haben dir hier unsere 11 Tipps kompakt zusammengestellt, für einen guten ersten Überblick, was man als Anfänger/in für ein entspanntes Leben mit dem Camper beachten sollte.

Einer der wichtigsten Tipps, die wir dir geben können ist: buche deinen Camper wirklich frühzeitig. Wir haben unseren Campervan erst 4 Monate vorher gebucht und viele Campervans waren schon ausgebucht. Es gibt nämlich viele verschiedene Größen und Ausstattungen, die u.a. schon wichtig für dich und dein Wohlbefinden sein könnten.

Wir hatten z.B. einen Kuga Campervan von “Travellers Autobarn”, dessen Größe wir dir absolut empfehlen können. Uns war es nämlich wichtig, dass wir bei schlechtem Wetter auch drinnen essen oder arbeiten können, was sich im Nachhinein als absolut richtige Entscheidung (nach mind. 5 Tage am Stück Regenwetter) herausgestellt hatte. 
Außerdem solltest du darauf achten, dass er dieses Zeichen mit “Self Contained” hat, denn nur dann könnt ihr (fast) überall stehen bleiben. 

Daher empfehlen wir dir mind. 6- 8 Monate vorher dich mit der Thematik zu befassen und einen Campervan oder Wohnmobil zu buchen.

Internationaler Führerschein DeutschlandAn sich ist dein Führerschein aus der EU der Fahrklasse B (bis zu 3,5 t) ausreichend, um einen Campervan oder Wohnmobil zu mieten und zu fahren. Jedoch wird häufig (z.B. bei den Mietbedingungen) beschrieben, dass es dann zum Führerschein eine beglaubigte englische Übersetzung braucht. Daher sind wir auf Nummer sicher gegangen und haben einfach beim Bürgerbüro einen internationalen Führerschein für 16,30 € beantragt. In der Regel ist dieser nach ca. 2-4 Wochen bei dir. Bei uns war das sogar online möglich, das kann aber von Stadt zu Stadt variieren. 

Man kann auch seinen Führerschein sofort ins Englische übersetzen lassen z.B. beim ADAC, aber dies kostet meist ca. 65 €. In Neuseeland gibt es nämlich eine Mitführpflicht des Führerscheins, sodass dich die Polizei stets dazu auffordern könnte diesen vorzuzeigen. Außerdem hat die Polizei das Recht, dem/der Fahrer/in ohne gültigen Führerschein die Weiterfahrt zu verbieten, bis einer vorgezeigt werden kann.

Zudem wichtig zu wissen: bei manchen Vermietern, darfst du erst ab 21 Jahren einen Campervan oder Wohnmobil fahren!

Voller Vorfreude plant man vielleicht schon eine gewisse Reiseroute und lässt kaum Zeit zwischen der Ankunft am Flughafen und dem nächsten Campingplatz. Es benötigt etwas Zeit bei der Abholung, bis du alle Dokumente wie z.B. Reisepass, internationaler Führerschein evtl. auch Bestätigungsdokument der Buchung vorgelegt und mit der Kreditkarte alles bezahlt hast. Außerdem folgt eine Einweisung des Campervans. Bist du das erste mal unterwegs solltest du genau aufpassen und wenn du unsicher bist Notizen machen. 

Bei uns gab es z.B. auch die Möglichkeit einen Campingtisch sowie zwei Campingstühle für ($60 NZD) auszuleihen und wer möchte auch eine Solardusche dazu zu buchen. Zudem wichtig ist, dass eine Autoversicherung mit dabei ist, falls doch etwas beim Fahren passiert.

Anschließend solltest du nicht vergessen, dass du erst einmal zum Einkaufen für eine gewisse Grundausstattung z.B. Lebensmittel, Spülutensilien, Alltagsgegenstände etc. fahren solltest.

Des Weiteren solltest du vor Ort gemeinsam mit der Vermietungsfirma die Ausstattung sowie den Zustand des Campervans etc. überprüfen, um ggf. auf Mängel hinzuweisen. Wir würden dir auch empfehlen von Kratzer oder Dellen Fotos zu machen. 

Worauf du achten solltest:

  • Ist der Gas- bzw. Benzintank komplett voll?
  • Ist das Abwasser entleert worden und das Frischwasser voll?
  • Sind alle Küchen- und Schlafutensilien vorhanden?
  • Sind Kratzer oder Dellen im Lack, Scheiben und Felgen im ordentlichen Zustand?
  • Ist der Campervan bzw. Wohnmobil außen und innen sauber?

Falls dir nach der ersten Inspektion z.B. beim Einräumen deiner Sachen noch etwas auffällt, solltest du dies auf jeden Fall nochmal melden ggf. zurückfahren, um späteren Ärger zu vermeiden. 

Eines der ersten Dinge, die man bei der Abholung des Campervans bzw. Wohnmobils macht, ist diesen zu beladen und gekaufte Lebensmittel zu verstauen.

Eine wichtige Grundregel ist, schweres Gepäck nach unten zu verstauen und leichtes Gepäck nach oben. Das Verteilen des Gepäcks ist wichtig für den Schwerpunkt des Campervans bzw. Wohnmobils und kann dann auch ggf. Einfluss auf die Fahrweise haben, wenn man z.B. einseitig beladen hat. Sinnvoll ist es z.B. Getränke oder Konservendosen unter der Sitzfläche eher hinten zu verstauen und leichtere Gegenstände wie z.B. der leere Koffer, Handtücher oder Bettwäsche oben in der Dachbox oder in der Ablage.

Es ist sehr wichtig, wirklich ALLES zu verstauen, sodass keinen losen Gegenstände bei der Fahrt durch die Gegend fliegen können. Wir haben uns super praktische Kleidertaschen* gekauft. Damit ist deine Kleidung direkt gut sortiert und aufgeräumt. 

Vor allem bei einem Wohnmobil spielt auch das zulässige Gesamtgewicht eine Rolle, das nämlich nicht überschritten werden darf. Hinzu zählen selbstverständlich auch der/die Fahrer/in bzw. die Personen, die noch mitfahren.

Für die meisten Menschen wird es erstmal eine Umstellung sein mit dem Campervan bzw. Wohnmobil zu fahren und dann kommt in Neuseeland oder Australien noch der Linksverkehr hinzu. Man sitzt erstmal auf der rechten Seite mit seinem Lenkrad und hat vermutlich keine Gangschaltung, sondern Automatik. D.h. wenn man auf eine Straße hinausfährt, muss man immer in die gegenteilige Richtung schauen.

Sinnvoll kann es sein, sich erstmal generell mit der Fahrweise vertraut zu machen und auf einer entlegenen Straße zu beginnen, um sich nicht gleich bei einer dreispurigen Autobahn zurechtfinden zu müssen. Generell gut zu wissen ist, dass der Schwerpunkt beim Campervan bzw. Wohnmobil höher ist, als bei einem normalen PKW, sodass man hier Windböen oder den Regen intensiver spürt und somit leichter umkippen kann. Auch bei kurvigen Straßen oder Serpentinen sollte man etwas vorsichtiger fahren. Haltet generell etwas mehr Abstand, da ein größeres und schwereres Fahrzeug logischerweise einen längeren Bremsweg hat.

Ähnlich wie bei uns ist die Geschwindigkeitsbeschränkung in Neuseeland innerorts meist 50 km/h und außerorts bei 100 km/h, wobei du mit dem Campervan meist so 80-90 km/h fahren kannst. Zudem ist dies sowieso benzinsparender. 😉

Bei der Abholung des Campervans bzw. Wohnmobils sollte der Frischwassertank schon gefüllt und der Grauwasser- (Abwasser-) tank entleert sein.

Das Frischwasser ist nämlich notwendig, damit du kochen, spülen oder ggf. duschen kannst. Ist dein Frischwasser bald aufgebraucht, ist dein Grauwassertank vermutlich auch recht voll, d.h. du musst dieses ablassen und Frischwasser auffüllen. Dies kannst du auf Campingplätzen bzw. sog. “Dumpingstation”(Abwasserstation) mit diesen Zeichen hier tun.

Das Abwasser sollte man nie in der freien Natur o.Ä. ausleeren, sondern nur an ausgewiesenen Stellen. Um diese Stellen zu finden kannst du die App von “travellers autobarn” nutzen. Meist findest du zwei größere Schläuche hinten im Campervan bzw. Wohnmobil verstaut: einer für den Abwassertank und einer für das Frischwasser. Auch die Inhalte der mobilen Toilette muss man ausschließlich in Abwasserstationen entleeren.

Nach unserer Erfahrung mit dem Campervan Kuga von “Travellers Autobarn” war der Abwassertank so alle 3-4 Tage voll, je nachdem wie viel wir im Camper gespült und gekocht hatten.

Bevor du deinen Roadtrip oder deine nächste Fahrt beginnst, solltest du aus Sicherheitsgründen vorher immer checken, ob du das Gas abgestellt hast. Bei unserem Campervan war es zudem so, dass der Kühlschrank mit Strom und nicht mit Gas betrieben wurde, sodass wir den Kühlschrank immer von Stufe 5 auf 2 herunterschalten mussten. Daher mussten wir auch alle paar Tage auf einen Campingplatz, um unseren Kühlschrank wieder auf voller Leistung laufen zu lassen.

In Neuseeland ist es ausgesprochen sauber auf den Straßen, auf den Toiletten und auch auf den Campingplätzen. Das soll auch so bleiben! Immer wieder gibt es Abfalleimer an Parkplätzen und bei Campingplätzen oder Stellplätzen. Manchmal ist dies nicht der Fall oder man frühstückt oder snackt an einem wunderbaren “Lookout”. Da immer noch sehr viel in Plastik verpackt ist oder manchmal eine Schokolade nascht, fällt immer etwas Müll an. Wir bitten dich jedoch dringlich darauf zu achten, deinen Müll regelkonform zu entsorgen bzw. mitzunehmen, damit die Natur und die Orte dort auch so wunderschön bleiben! 
Übrigens gibt es erhebliche Strafen, wenn du erwischt wirst wie du deinen Müll liegen lässt. 
Die Mülltrennung ist in Neuseeland hauptsächlich in Glassflaschen/Dosen, Plastik und Restmüll unterteilt. 

Was man bei Sonnenschein, Fahrtwind in den Haaren und seiner wunderbaren Playlist auf seinem Roadtrip durch Neuseeland nicht vergessen sollte ist, ab und an auf seine Tankanzeige zu schauen. Neuseeland ist eine landschaftlich wunderschön, aber auch eine Vulkanlandschaft und somit sehr hügelig mit einigen Serpentinen auf und ab. Das bemerkt man auch bei der Fahrt und man kann quasi zuschauen wie der Zeiger auf der Tankanzeige stetig nach unten geht. Man bekommt manchmal das Gefühl ständig an der Tankstelle zu stehen. Nichtsdestotrotz sollte man besonders bei längeren Strecken durch das Gebirge auf Pässen, aber auch an der Küste entlang darauf achten, dass man immer noch genügen Benzin hat. Wir haben an der Westküste Schilder in der Nähe von Greymouth gesehen, wo es ca. 90 km keine Tankstelle mehr gibt, was fatal sein kann, wenn man schon fast leer ist. Wir können dir z.B. die App “Gaspy” empfehlen, bei der man die Preise von verschiedenen Tankstellen in der Nähe vergleichen kann. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es bei der Tankstelle “npd” oder “Waitomo” oft etwas günstiger war.

In Neuseeland gibt es Campingplätze oder Stellplätze wie Sand am Meer. Dir bieten sich hier verschiedene Möglichkeiten von Luxus-Campingplätzen bis hin zu Parkplätzen (ausgewiesene Stellplätze) irgendwo am Rand als “Freedom Camping” ohne Dusche.

Auch hier hat man wieder die Qual der Wahl: bucht man die Campingplätze voraus oder sucht man spontan vor Ort. Aus unserer Erfahrung heraus in Neuseeland im Sommer können wir sagen, dass es mit der Spontanität nicht immer so einfach ist, da die guten Plätze recht voll sind. Wir haben daher meist eine Mischung zwischen “Freedom-Camping” und Campingplätzen gemacht und dann manchmal 2-3 Tage vorher gebucht.  Richtig coole Plätze mit Hot Pools oder an sehr beliebten Orten oft mehrere Wochen voraus.

Denkt daran, dass “Wildcampen” in Neuseeland nicht erlaubt ist! Hier gibt es wirklich hohe Strafen, wenn die Polizei einen erwischt und wir haben wirklich niemanden gesehen, der das gemacht hat.

Wir können dir die Apps “Campermate”, “WikicampsNZ” oder auch die App von „Travellers Autobarn” empfehlen, um die verschiedenen Campingplätze und Stellplätze zu finden. Bei allen drei Apps gibt es immer tolle Kommentare von Nutzer/innen, sodass man sich vorher die Beschreibungen und Bewertungen durchlesen kann.

Tipp am Rande: Am Fluss, See oder an Feuchtgebieten gibt es fiese sog. “Sandflies”, die wirklich lästig sein können, wenn man am Abend oder morgens gemütlich draußen sitzen möchte. Die Stiche jucken deutlich unangenehmer wie die von Mücken. 

Hast du noch Fragen oder Tipps zu einem entspannten Campingleben in Neuseeland?

Dann schreibe uns gerne in den Kommentaren!

*Dieser Artikel ist im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit „Tavellers Autobarn“ entstanden. Nichtsdestotrotz spiegelt er unsere ehrliche Meinung wieder. 

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