Tallinn – Mittelalterliches Flair in Estland
Wahrscheinlich wirst Du dich als erstes fragen – Tallinn? Wo soll das denn sein? Wir müssen ganz ehrlich zugeben, zu Beginn hatten wir die Hauptstadt von Estland auch nicht auf dem Schirm. Dabei haben wir schnell gemerkt, dass die Hauptstadt Estlands sehr viel mehr zu bieten hat, als man zunächst denkt. Tallinn ist mit knapp 450.000 Einwohner/innen die größte Stadt Estland. Neben der kulturellen Vergangenheit versprüht die Stadt ein schönes mittelalteriches Flair und lädt mit einer wunderschönen Altstadt zu einem Besuch ein.
Wir sagen dir hier in unserem Artikel, warum du die mittelalterliche Stadt besuchen solltest und welche Sehenswürdigkeiten dabei besonders wichtig sind.
Wir haben damals im Zeitraum unserer Rundreise von Schweden Ende September auch Tallinn besucht. Leider hatten wir an diesem Tag großes Pech mit dem Wetter und es war ziemlich grau und seeehr windig. Daher würden wir dir tatsächlich eher die Sommermonate von Mai – August empfehlen.
In Estland wird wie in Deutschland mit Euros bezahlt. Nach unserer Rundreise in Schweden und den Eindrücken in Finnland haben wir Estland als sehr günstig erlebt.
Die Straßenbahnlinie Tallinn ist das alleinige Straßenbahnnetz in Estland. Tallinn hat bereits 2013 einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr eingeführt. Jedoch kommt dies nur den Einwohner/innen zugute, Touristen müssen weiterhin zahlen. Das öffentliche Verkehrsnetz ist von 6 Uhr bis 23 Uhr in Betrieb. Das meiste kannst du aber bequem zu Fuß erreichen.
Da wir aus der teuren Hauptstadt Helsinki kamen, empfanden wir die Preise in Tallinn im extremen Gegensatz supergünstig. Besonders rund um den Rathausplatz in Tallinn gibt es zahlreiche Möglichkeiten um sich wieder zu stärken in Cafés oder Restaurants. Wir können Euch das Café Reval empfehlen, dass wir zufälligerweise entdeckt hatten. Wir wollten uns einfach nur ein bisschen aufwärmen und wurden positiv überrascht, dass wir uns dann auch noch gleich etwas Leckeres zum Abendessen bestellten.
Laut des auswärtigen Amts kommt es vor allem auf touristischen Plätzen, besonders in der Altstadt immer wieder einmal zu Taschendiebstahl und generell auch zum Autodiebstahl. Wir hatten dort keinen unsicheren Eindruck, allerdings waren wir nur 1 Tag vor Ort.
- Altstadt
- Stadtmauer
- St. Katharinenpassage
- Alexander-Newski-Kathedrale
- Olaikirche
- Rathausplatz
- Kiek in de Kök
- Domberg
- Balti Jaama Turg
- Tallinner Dom
- Tompea Hill
- Schloss Katharinental (Kadriorg)
- Kumu Art Museum
- Fernsehturm
Während unserer Rundreise in Schweden und unserem kleinen Abstecher nach Helsinki wurde uns von vielen Schweden auch empfohlen, einmal nach Tallinn zu reisen. Wir sind von Helsinki aus mit einer großen Fähre nach Tallinn* gereist, da es von dort aus wirklich nur eine kleine Entfernung ist. Wir sind mit der Tallink – Silja Line von Helsinki aus gestartet und waren innerhalb 2 Stunden in Estlands Hauptstadt. Insgesamt haben wir nur einen halben Tag dort verbracht, was leider viel zu wenig war, daher müssen wir irgendwann nochmal dorthin zurückkommen. Da man innerhalb so kurzer Zeit leider nicht sehr viel besichtigen kann, beziehen wir uns in unserem Bericht hauptsächlich um den Bereich der Altstadt von Tallinn.
Tallinn zählt zum Baltikum und beeindruckt durch das mittelalterliche Flair, das in der Altstadt herrscht. Man begegnet erst der alten Stadtmauer, imposante Kathedralen bis man auf die moderne Neustadt trifft.
Gestartet sind wir vom Hafen aus und haben ungefähr 25 Minuten in die Altstadt von Tallin zu Fuß benötigt. Unsere ersten Eindrücke waren daher erst einmal, dass die Stadt „sehr heruntergekommen“ aussah und wenig Geld für Renovierungen hat. Sobald wir vor den Toren der Altstadt mit den alten Stadtmauern und Toren standen, faszinierte uns die Stadt wegen ihres mittelalterlichen Charmes. Man kam sich vor wie in einer anderen Zeit. Die mittelalterliche Altstadt zählt daher auch zu dem UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadtmauer ist teilweise aus dem 13. Jahrhundert.
Wir haben unseren Rundgang in der Altstadt* beim berühmten Stadttor „Viru värav“ und dem „Hellemann Turm“ im Osten gestartet. Gegenüber vom „Hellemann´s Turm“ befindet sich die bekannte „St. Katharinenpassage“, bei der sich schiefe Häuser und Kopfsteinpflaster befinden. In der Altstadt kann man sich einfach treiben lassen und den Flair auf sich wirken lassen. Anschließend kommt man an den berühmten Rathausplatz, an dem sich viele Restaurants und Cafés befinden. Hier gibt es die berühmte Ratsapotheke, die bereits seit 1422 hier steht und zu den ältesten Apotheken von Europa gehört. Nördlich der Stadt befindet sich die bekannte Olaikirche, die aus dem 12. Jahrhundert stammt mit einem 123 m hohen begehbaren Turm. Man kann dort die ganze Stadt überblicken.
Öffnungszeiten Dom: April – August: täglich, 10:00 – 14:00 Uhr & September – März: Dienstag – Samstag, 10:00 – 13:00 Uhr (So, Mo geschlossen)
Eintritt: Kirche gegen Spende, Kirchturm 5 € p.P.
Westlich der Stadt ist die Stadtmauer beim Saunaturm nochmal sehr schön erhalten. Läuft man weiter südlich der Altstadt kommt man zu den schönen Aussichtspunkten der Altstadt. Einmal der wunderschöne Kohtuotsa-Aussichtspunkt und der Piiskopi-Aussichtspunkt, wobei wir den ersten deutlich schöner finden. Nicht unweit davon entfernt befinden sich der Tallinner Dom und das Castrum Danorum. Das Castrum Danorum, das sich auch auf dem Domberg befindet, ist die Burg von Tallinn, die im 13. Jahrhundert von Dänen gegründet wurde.
Der Tallinner Dom zählt zum Wahrzeichen der Stadt, da er ursprünglich, im Jahr 1233 als Holzkirche entstand. Hier wurden verschieden Baustile vereint, was für Architekturfans sicherlich sehr interessant ist. Sofern keine anderen Veranstaltungen stattfinden und die Sonne strahlt, ist der 69 m hohe Kirchturm kostenpflichtig zu besteigen. Von oben hat man allerdings eine wundervolle Aussicht über die Stadt.
Öffnungszeiten: täglich, 08:00 – 18:00 Uhr
Eintritt: kostenlos
Ein großes Highlight in Tallinn war für uns vor allem die berühmte Alexander-Newski-Kathedrale, die sich durch ihren russischen Stil deutlich von der Stadt hervorhebt. Man kann sie schon von weiten durch die Zwiebeltürme mit den goldenen Kreuzen darauf erkennen. Die bereits im Jahr 1900 erbaute Kirche ist bis heute in einem sehr guten Zustand. In den großen Türmen befindet sich Tallinns mächtigstes Kirchenglocken-Ensemble. Dabei wiegt die größte Glocke alleine 15 Tonnen. Das Glockenspiel wird bis heute noch vor jedem Gottesdienst geläutet und ist alleine deshalb ein Besuch wert.
Falls du noch Zeit hast, mache unbedingt noch einen Abstecher beim Balti Jaam Market, der eine Anlaufstelle für alle Genussliebhaber/innen ist. Man muss hierfür durch den Bahnhof von der Altstadt in den Stadtteil Telliskivi gehen. Leider hatten wir keine Zeit mehr dafür.
Des Weiteren befindet sich die Telliskivi Creative City in unmittelbarer Nähe. Hier wurde ein früheres Industriegelände in ein Alternativviertel mit Streetart verwandelt. Diese Streetart zeigt die Moderne und Vielfalt der Stadt.
Wir sind noch zum Freiheitsplatz mit dem Freiheitsdenkmal des Unabhängigkeitskrieges gelaufen. Dieser erinnert an den Freiheitskampf von Estland von 1918-1920. Unser letzter Halt war nochmal die Festungsmauer mit dem Kanonenturm „Kiek in de Kök“.
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