
Fototipps #4 – Das beste Programm zur Bildbearbeitung am PC
Die Vielfalt und die Qualität der verschiedenen Bildbearbeitungsprogramme ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Von kostenlosen bis hin zu hochpreisigen Programmen ist alles für die Bildbearbeitung am PC verfügbar. Doch gerade wer noch am Anfang der Fotografie steht hat Schwierigkeiten sich zwischen den vielen Produkten zu entscheiden. Ich möchte dir in Kürze die aus meiner Sicht interessantesten Bildbearbeitungsprogramme mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteile auflisten.
Zugegebenermaßen ist das kein direktes Bildbearbeitungsprogramm, allerdings sind die Funktion unter Windows 10 enorm erweitert worden. Deshalb ist es für einfache und schnelle Bildbearbeitung super geeignet. Die häufigsten Werkzeuge wie Zuschneiden, Drehen, Farb – und Lichtkorrektur, als auch Schärfe und Vignettierung (Abdunkeln der Ränder) sind möglich. Es gibt auch eine automatische Bildverbesserung, die aus meiner Sicht allerdings nicht allzu gut funktioniert.
Vorteile
- kostenlos & automatisch vorhanden (Windows 10)
- JPEG & RAW Format ist möglich
- Wichtigste Funktionen verfügbar
- Einfaches Handling
- Kaum Vorwissen nötig
Nachteile
- Eingeschränkte Funktionalität
- Potential von RAW-Bildern wird nicht ausgenutzt
- Keine Stapelverarbeitung möglich
Movavi Photo Editor* war mir bisher als Bildbearbeitungsprogramm nicht gängig. Nach der ersten Nutzung war ich allerdings von der einfachen Bedienbarkeit kombiniert mit der Leistungsfähigkeit beeindruckt. Mit einer sehr übersichtlichen Bedienoberfläche schaffen es auch Neulinge in der Bildbearbeitung sofort das Beste aus ihren JPEG’s oder RAW’s herauszuholen. Gerade für Einsteiger, auch aufgrund des geringen Preises eine gute Wahl.
Vorteile
- Nach der Installation erfolgt eine Schritt für Schritt Einweisung in das Programm
- JPEG & RAW Format ist möglich für alle Kameratypen
- Sehr einfache und übersichtliche Bedienoberfläche
- Direkthilfe bei jeder Funktion einblendbar
- Umfangreiche Portrait-Retusche möglich
- Erweiterbar mit zusätzlichen Paketen
- Grundversion mit 29,95€ sehr preiswert
Nachteile
- Keine Panorama- & HDR Funktion
Als eine der renomiertesten Firmen in der Fotowelt ist Adobe wohl nicht mehr vom Markt weg zu denken. Lightroom CC* ist wahrscheinlich über die Jahre zu einem der weitverbreitesten Bildbearbeitungsprogramm gewachsen. Deshalb sind auch unzählige Bücher, Zeitschriften, Tutorials und Youtube-Anleitungen zu den einzelnen Themen verfügbar.
Auf der einen Seite können Anfänger nach etwas Einarbeitungszeit ihre Bilder stark verbessern und gut organisieren, andererseits ist es auch für Profis das Programm der Wahl. Mit vielen Vorlagen und Stapelbearbeitung (mehrere Bilder auf einmal) können die Bilder effektiv bearbeitet werden. Zudem bietet das Programm viele Möglichkeiten zur Strukturierung der Bilder mit Tags sowie die Weiterverarbeitung zu Fotobüchern, Diashows oder Vorbereitung zum Drucken.
Mittlerweile ist die Produktpalette von Adobe nur noch als Abo-Modell über die Creative Cloud verfügbar, was wirklich ein dicker Minuspunkt ist. Gerade für Gelegenheitsnutzer ist das schon sehr teuer.
Vorteile
- Programm mit einer der meisten Erfahrungen und Entwicklungszeit
- JPEG & RAW Format ist möglich für alle Kameratypen
- Regelmäßige Updates für alle Kameraformate und Softwareverbesserungen
- Unzählige Vorlagen und Tutorials verfügbar
- Eigene App für Smartphone & Tablet vorhanden
- Leichte Weiterverarbeitung mit weiteren Adobe Programmen wie z.B. Photoshop oder InDesign
- Geeignet für Anfänger & Profis
Nachteile
- Seit 2017 nur noch als Cloudvariante verfügbar; d.h. mit mtl. 11,89€ (Stand: 2021) sehr teuer
- Aktuell noch keine automatische (AI-)Technik
- Umfassenden Möglichkeiten können anfangs überfordern
Leider hatte ich bei der Installation Schwierigkeiten mich anzumelden. Erst nach ein paar Tagen hat der Zugang funktioniert und ich konnte das Programm testen.
Was ich dann allerdings gesehen habe, hat mich überzeugt. Zunächst besticht das Luminar AI* mit einer sehr übersichtlichen Bedienoberfläche. Es kann entweder mit einer der Vorlagen (Kategorien für verschiedene Genres vorhanden) zu einem schnellen Ergebnis kommen oder über den Bearbeiten-Reiter individuell das Bild anpassen.
Vor allem mit den Vorlagen erreicht man sehr schnell super Ergebnisse und die AI (künstliche Intelligenz) arbeitet wirklich gut. Die auf der Homepage angepriesene Funktion einfach den Himmel zu ersetzen, ist dabei beeindruckend. Bilder erhalten binnen Sekunden eine andere Stimmung und machen aus einer Eintönigkeit ansprechende Kompositionen. Die einzige Gefahr hier besteht, dass man es übertreibt und die Bilder hinterher unnatürlich aussehen.
Vorteile
- Erste Bildbearbeitung mithilfe künstlicher Intelligenz
- Sehr übersichtliches Fenster und intuitive Bedienung
- JPEG & RAW Format Bearbeitung ist möglich für alle Kameratypen
- Zahlreiche kostenlose Vorlagen und Tutorials verfügbar
- Zusätzliche kostenpflichtige Luminar X Mitgliedschaft möglich. Enthält Fotokurse, Vorlagen und Rabatte
- Anwenden der Bearbeitung auf mehrere Bilder gleichzeitig möglich
- Plugin für Lightroom und Photoshop vorhanden
- Einmalkosten von 79€ für 1 Gerät (+20€ für 1 Weiteres) vertretbar für die Leistung
Nachteile
- Probleme bei der Installation bzw. Anmeldung
- Leider nur 7 Tage Testversion vorhanden
- Durch die vielen Möglichkeiten kann man die Bearbeitung schnell übertreiben
Unser Drohnenequipment*:
Das Programm Magix Photo Manager Deluxe* macht zunächst einen guten Eindruck mit den vielen Integrationen wie Import aus der Cloud und Export zum CEWE Fotobuch. Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind übersichtlich angeordnet. Allerdings kommt durch die zahlreichen Import/Export-Funktionen das Wesentliche, das Bearbeiten der Bilder etwas zu kurz. Die individuelle Bearbeitung ist nur in den Basics möglich. In der Testversion können leider keine Vorlagen und auch keine Panoramafunktion verwendet werden. Während der Optimierung der Bilder (RAW-Format) läuft das Programm nicht sehr flüssig.
Vorteile
- JPEG & RAW Format Bearbeitung ist möglich
- Einfach aufgebautes Programm mit allen notwendigen Werkzeugen
- Video-Tutorials für Einsteiger gut erklärt
- Zum Organisieren gut geeignet: Fokus auf integrierte Slideshow, Brennen auf CD/DVD sowie Fotobuch gelegt
- Direkte Integration von CEWE Fotobuch
- Import aus der Cloud möglich (nur Google Drive oder Microsoft OneDrive)
Nachteile
- Teilweise braucht das Programm sehr lange zum Laden der Bilder oder Aktualisieren der Einstellungen
- Teilweise unübersichtliche Menüführung
- Nur eingeschränkte Bearbeitungsfunktionen vorhanden
- Panoramafunktion, Reiseroute erstellen sowie Fotoeffekt sind in der Testversion nicht vorhanden
- Bei der Installation werden viele einzelne Programme installiert die dann wieder aufwendig deinstalliert werden müssen
- Kostet 49,99€ in der Basisausführung
Das von Panasonic entwickelte Programm ist mittlerweile auch fähig Dateiformate von anderen Kameraherstellern zu erlauben. In der Verwendung sind die üblichen Werkzeuge vorhanden, auch wenn zunächst ein übersichtliches Setup erstellt werden müssen. Durch einige Vorlagen bekommt man schnell Ergebnisse. Das Programm ist mit Zusatzpaketen erweiterbar, allerdings ist das Portfolio unübersichtlich wodurch es schwierig ist das richtige Paket zu finden.
Vorteile
- JPEG & RAW Format Bearbeitung ist eingeschränkt möglich. Ursprünglich war das Programm nur für Panasonic-Kameras gedacht.
- Einfach aufgebautes Programm mit allen notwendigen Werkzeugen
- Voreingestellte Bearbeitungsvarianten vorhanden
- Einsteigerversion ab 31€ erhältlich
Nachteile
- Viele einzelne Programme und kostenpflichtige Erweiterungen angeboten
- Unübersichtliches Produktportfolio
- Keine Panorama- und HDR Funktion
Affinity Photo zählt zu den Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop und Gimp, die hauptsächlich darauf ausgelegt sind Fotomontagen zu erstellen. D.h. über die Ebenenstruktur kann man Bilder stark bearbeiten wie z.B. Hintergründe tauschen oder Formen verändern. Panoramabilder, HDR und Fokus Stacking lassen sich leicht durchführen. Für die „normale“ Bearbeitung von z.B. Urlaubsfotos ist Affinity eher nicht geeignet, gruppiert sich aber durch seine Leistungsfähigkeit zwischen Photoshop und Gimp ein.
Vorteile
- JPEG & RAW Format-Bearbeitung ist möglich für alle Kameratypen
- Als günstige Alternative zu Photoshop geeignet
- Import/Export von Photoshopdateien möglich
- Einmalkosten von 54,99€ für ein Gerät sehr preiswert. iPad Version für 21,99€ verfügbar
- Umfangreiche Tutorials vorhanden
Nachteile
- Gerade für Anfänger umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten
- Nicht geeignet zur schnellen Bearbeitung von einzelnen Bildern
- Nur 10-tägige Testversion
Immer wieder werde ich nach dem Programm Gimp gefragt, weshalb ich es hier kurz anschneide. Gimp zählt natürlich auch zu den Bildbearbeitungsprogrammen, allerdings steht es hier in Konkurrenz zu Adobe Photoshop und dem bereits beschrieben Affinity Photo. Es können natürlich alle „normalen“ Einstellungen wie Farb- und Belichtungskorrekturen sowie Schneiden und Skalieren vorgenommen werden. Die Hauptaufgabe besteht darin Fotomontagen zu erstellen und mit mehrere Bildebenen und deren Vorteile zu arbeiten.
Als Anfänger in der Bildbearbeitung ist das ungeeignet, da doch einige Erfahrung und Einarbeitung benötigt wird. Wer sich in dieser Welt ausprobieren möchte ohne große Kosten, ist mit Gimp gut beraten.
Vorteile
- Kostenlose Alternative zu Adobe Photoshop
- Kostenlose Tutorials verfügbar
- Sehr lange Marktpräsenz des Programmes
Nachteile
- Kein direktes Laden von RAW-Bildern möglich. RAW-Konverter muss zuerst installiert werden.
- Gerade für Anfänger umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten über Ebenenstruktur
- Oberfläche wirkt etwas unaufgeräumt
Selbstverständlich sind auf dem Markt weitaus mehr Bildbearbeitungsprogramme vorhanden, als die hier vorgestellten. Dennoch möchte ich euch zum Schluss noch meine Empfehlung für die Bildbearbeitung am PC für die jeweilige Zielgruppe mitteilen:
- Anfänger: Movavi Photo Editor*: Aufgrund der übersichtlichen und intuitiven Bedienoberfläche sowie eines günstigen Preises absolut geeignet für Einsteiger.
- Fortgeschrittene: Skylum Luminar AI* / Lightroom CC*: Mit beiden Programmen können sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Bei Skylum unterstützt die AI unglaublich gut, dagegen ist bei Lightroom ist eine gewisse Erfahrung nötig. Jedoch lassen sich mit Vorlagen ähnlich schnelle Resultate erzielen.
- Professionell: Weiterhin der Favorit ist Lightroom CC*. Obwohl sich mit Skylum sehr gute Resultate erzielen lassen, bietet Lightroom den professionellen Anwendern mehr Möglichkeiten der Strukturierung/Organisation der Bilder/Alben und bietet bessere Schnittstellen für den Export.
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