Azoren Sao Jorge Felsküsten

São Jorge – die Azoreninsel der Fajãs und des Käses

Überblick über die Azoren:

Die Insel São Jorge der Inselgruppe der Azoren ist vor allem für die wunderschönen „Fajãs“ bekannt, die durch Lavaströme oder Erdrutsche entstanden sind. Auf den ersten Blick, wenn man sich die Karte bei Google Maps anschaut, erkennt man die Insel durch ihre langgezogene Form. Sie ist nämlich ca. 53 km lang und nur ca. 6 km breit. São Jorge gehört zu den Dreiecksinseln der Azoren, da sie direkt neben der Insel Pico und der Insel Faial liegt. Die Insel São Jorge gilt als eine der grünsten Inseln der Azoren und bietet traumhaft schöne Felsklippen, die direkt ins Meer führen. Außerdem findet man einen „verzauberten Wald“, leckeren Käse und tolle Meerespools, in denen man baden kann. Was man dort alles sehen und entdecken kann, erfährst du hier in unserem Blogartikel über die Azoreninsel. 

Azoren Reiseführer Dumont
Sao Jorge Azoren Felsküste

Die Insel São Jorge hat einen kleinen Flughafen, der nur von der heimischen Fluggesellschaft „Sata Air Azores“ angeflogen wird. Daher muss man von Deutschland aus erst auf die Hauptinsel São Miguel fliegen*und kann anschließend per Flugzeug oder Fähre auf die Insel gelangen. Hier findest du die verschiedene Fährlinien der Azoren. Von der Insel Pico ist man in ca. einer Stunde auf der Insel São Jorge. 

Daher haben wir spontan beschlossen, die Insel für einen Tagesausflug zu besuchen. Wer jedoch mehr von der Insel sehen will und noch etwas Zeit hat, empfehlen wir dort zu übernachten. Zudem ist es ratsam vorab einen Mietwagen* zu buchen, da man ansonsten einfach viel Zeit vor Ort verliert und die Mietwagen* teilweise je nach Jahreszeit ausgebucht sein können. Es gibt zwar Busse vor Ort, aber die kommen nicht so oft und es sehr schwer von A nach B zu kommen. Vor allem ist es fast unmöglich entlegenere Orte der Insel zu entdecken.

Da wir selbst nur einen Tagesausflug gemacht haben, können wir dir keine Unterkunft empfehlen in der wir selbst waren. Jedoch haben wir dir hier zwei tolle Tipps herausgesucht:

  • Cabanas da Viscondessa*: traumhaftes Apartment am Hang direkt im Wald, wunderschöner Blick auf’s Meer und außergewöhnliches Frühstück. Erreichbar ist die Unterkunft nur mit dem Auto oder dem kostenlosen Flughafenshuttle
  • Casa d’Avó Guesthouse and Apartment*: kostengünstigere Alternative, einfaches aber gut gelegenes Guesthouse. Kein Frühstück an der Unterkunft aber Cafès in der Nähe vorhanden

Der würzige Käse der Insel São Jorge gilt als der Beste der gesamten Azoren und sollte man daher unbedingt probieren. Denn was einem mit dem Mietwagen bei der Erkundung der Insel immer wieder sehen wird, sind viele Kühe. Diese Milch der Kühe verleihen dem Käse seinen besonderen Geschmack, den sie leben auf Hochweiden mit einer leicht salzhaltigen Luft. Man kann auf der Insel mehrere Käsereien besichtigen. Ein der größten und ältesten Käsereien gibt es in Beira die „Confraria do Queijo de São Jorge Cooperativa Leiteira da Beira“. Jeden Dienstagnachmittag und Donnerstagvormittag findet eine Betriebsbesichtigung gegen die kleine Gebühr von 1,50 € statt. Ebenso hat die „Finisterra – Cooperativa de Lacticínios do Topo“ für Touristen von Montag bis Samstag geöffnet.

Lokalen Kaffee und einheimisches Essen

Wer selbstgebrauten Kaffee auf den Azoren kosten möchte, ist im „Café Nunes“ gut beraten. Im „A Quinta“ in der Hauptstadt Velas kannst du leckere typische Inselgerichte und Eintöpfe probieren. Das „Restaurant O Amílcar“ liegt wunderschön direkt am Meer mit einer tollen Terrasse und selbstverständlichen leckeren Fisch und Muscheln.

Ansonsten gibt es viele lokale Spezialitäten wie z.B. Aguardente de Nespera e Angelica (Weinlikör), Bolos de Coalhada (Milchkuchen), Molha de Carne (eine Art Fleischeintopf), Rosquilhas de Aguardente (Schnapskuchen), Torresmos de Porco (Schweinekoteletts) uvm., die man probieren kann.

Für uns war der „Parque Florestal das Sete Fontes“ auf der Insel São Jorge ein wahres Highlight, obwohl er dort im Nebel verschwand. Diese Stimmung war jedoch einzigartig und die Natur einfach so wunderschön, dass wir nicht genug davon bekommen konnten. Man sollte jedoch unbedingt eine Jacke mitnehmen, auch wenn es auf der restlichen Insel sehr warm ist, kann es hier oft deutlich kühler sein.

Azoren Ponta Delgada Sete Cidades

Azoren - Rundreise über die Regenbogeninsel

Hier findest du den Übersichts-Blogartikel zu unserem Inselhopping über die Azoren.

Velas liegt im Westen der Insel und ist mit ca. 2000 Einwohner/innen die Hauptstadt von São Jorge. Die Stadt wurde bereits im 15. Jahrhundert errichtet. Es gibt hier jedoch nicht so viel zu sehen, außer den schönen Hafen, der der Stadt eine besondere Atmosphäre verleiht. Die meisten Touristen kommen wie wir per Fähre auf der Insel durch das ehemalige Stadttor, das ein Teil der Stadtmauer war, an.
Zu Beginn sieht man zuerst den Hauptplatz und die Kirche „Igreja Matriz de Velas“. Die Kirche wurde zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert fertiggestellt und hat eine tolle Außenfassade. Des Weiteren gibt es eine süße Fußgängerzone, die zum Flanieren einlädt. Im Nordosten der Stadt befindet sich ein kleiner botanischen Garten, der den Berg hinaufführt und einen wunderschönen Blick auf die Stadt Velas bietet.
Viele Wander/innen schwören hingegen auf die Wanderung auf den 161 m hohen Berg „Morro Grande“, der ein ehemaliger Walfangausguck war. Bei klarem Wetter sieht man bis zur Insel Pico hinüber. In Velas gibt es zudem noch zwei Naturschwimmbecken, die zum Baden einladen: einmal am Ostende der Avenida de Conceicao und einmal unterhalb des Morro Grande.

Den Parque Florestal das Sete Fontes im Nordwesten der Insel solltest du unbedingt besuchen, denn er hat eine magische Atmosphäre, die uns sofort in seinen Bann gezogen hat. Der Forstpark ist ca. 12 Hektar groß und damit der größte Park der Insel. Es gibt dort eine unglaubliche Pflanzenvielfalt von Azaleen, Farne, Fuchsien bis hin zu japanischen Sicheltannen. Dadurch, dass der Park etwas höher liegt, hängen dort oft die Wolken bzw. Nebel, was einen schnell frieren lässt, auch wenn es auf der restlichen Insel schön warm ist. Man läuft gleichzeitig durch einen magischen Wald mit kleinen Bächen, Teichen und exotischen Pflanzen. Einfach wunderschön!
Außerdem findet man innerhalb des Parks die kleine Kapelle São João Baptista, ein Denkmal zu Ehren der Auswanderer sowie ein kleines Wildgehege mit Damhirschen, Hängebauchschweinen und Kaninchen.
Vom Aussichtpunkt Miradouro Ferrã Afonso kann man bei gutem Wetter die Inseln Terceira und Graciosa sehen.

Den Leuchtturm Farol dos Rosais findet man ganz im Westen der Insel São Jorge. Er steht nur wenige Kilometer vom Parque Florestal das Sete Fontes entfernt. Die Straße oder besser gesagt Schotterpiste ist allerdings nicht die Beste und bei uns konnte man nicht bis ganz vorne hin fahren, sodass wir ein kleines Stück laufen mussten. Da der Leuchtturm mehrfach von einem Erdbeben erschüttert wurde, darf man ihn auf keinen Fall betreten, da er einsturzgefährdet ist!
Folgt man links die Treppen zum Aussichtspunkt Miradouro Vigia da Baleia (ehemaliger Walausguck) hinauf, hat man eine wunderschöne Aussicht.

In Norte Grande leben nur ca. 500 Einwohner/innen und daher ist wenig im Dorf los. Aus aus unserer Sicht lohnt es sich nicht wirklich dort anzuhalten. In unmittelbarer Nähe liegen allerdings die wunderschönen Piscina Natural „Simão Dias“, die du nicht verpassen solltest. Das Wasser in diesem kleinen Naturfreibad ist einfach traumhaft schön und kristallklar. Für uns war das ein wunderschöner Ort in der Natur, den man auf der Insel unbedingt gesehen haben sollte.

Auch das Dorf Fajã de São João ist ein kleines sehenswertes Dorf im Südosten der Insel. Eine lange Serpentine führt den Weg hinab in das einsame Dorf, wo man wirklich seine Ruhe hat. Die Anfahrt ist jedoch nicht ganz ohne, daher sollte man es sich gut überlegen und nur anfahren, wenn du viel Zeit hast. Hier wird hauptsächlich Obst und Gemüse, zudem noch ein paar Kaffeesträucher und sogar Tabak angebaut.

Die Fajã dos Cubres sind eines der Fotomotive, die man unbedingt sehen will, wenn man die Insel São Jorge besucht. Diese berühmten Steilklippen liegen an der Nordküste und sind ein beliebtes Reiseziel. Fajãs sind von damaligen Vulkanausbrüchen und Erdrutschen entstanden und fügen sich jetzt nun perfekt in die Umgebung ein. Insgesamt gibt es 60-70 Fajãs auf der gesamten Insel, weshalb sie so besonders ist. Diese grünen Klippen sind ein wahres Naturparadies, besonders für viele Vögel. Es gibt dort eine Küstenlagune am Meer, in der sich viele kleine Tierchen tummeln. Die Anfahrt nach unten ist etwas steil und eng. Falls ein Bus entgegenkommt solltest du unbedingt Platz machen. 
Es lohnt sich in dem kleinen Dorf vor Ort ein wenig spazieren zu gehen, da man traditionelle alte Steinhäuser sehen kann, die zudem sehr fotogen sind. Du findest außerdem kleine süße Restaurants, in denen man traditionelle azoreansiche Gerichte probieren kann wie z.B. Riesenmuscheln oder verschiedene Fischgerichte.

In unmittelbarer Nähe befinden sich ebenso die Fajã da Caldeira Santo Cristo, die ein lohnenswertes Ziel sind, zu denen man am Besten hinwandert. Der Wanderweg führt vom Hochland zu den Fajãs dos Cubres (Start am Windpark der Serra do Topo). Man benötigt dafür insgesamt ca. 4 Stunden.

Am Aussichtspunkt Miradouro da Fajã dos Vimes hat man einen herrlichen Blick auf das Meer und die Fajã dos Vimes. Hier an dieser wunderschönen grünen Felsküste im Dorf gibt es Kaffeeplantagen sowie traditionell handgewebte Decken. Im Kunsthandwerkshaus „Casa de Artesanato Nunes“ kann man solche kaufen und zusehen wie diese mit Webstühlen angefertigt werden. Im Café Nunes kann sogar den selbstgebrauten Kaffee aus den umliegenden Kaffeeplantagen probieren. Von dort aus führt ein Wanderweg zu den Fajã dos Bodes.

Etwas versteckt auf den ersten Blick, aber umso schöner liegt der wunderschöne kleine Wasserfall Cascata do Cruzal im Osten der Insel. Er befindet sich im kleinen Örtchen Santo Antão etwas abseits der Straße und ist nur mit wenigen Schilder mit gleichnamigen Namen beschriftet. Nur ein kleiner Spaziergang mit wunderschönen Hortensien begleitet führt ein Weg dorthin und man fühlt sich plötzlich wie völlig woanders. Für uns war es absolut lohnenswert, diesen zu besichtigen.

Der wunderschöne Wasserfall Cascata Pequena ist nur über einen Wanderweg erreichbar. Uns hat leider die Zeit für diese kleine Wanderung gefehlt. Es ist jedoch eine sehr beliebte Wanderung, da man bereits direkt von der Straße aus am Parkplatz starten kann und nicht sehr schwer ist. Der Weg führt zu Fajã de Santo Cristo, wo man dann auf diesem Weg den Wasserfall erreicht. Da man sich gut abkühlen kann, sollte man an heißen Tagen seine Badesachen nicht vergessen. Auch wenn es keine schwere Wanderung, solltest du trotzdem nicht auf festes Schuhwerk verzichten.

Der Berg „Pico da Esperança“ ist mit 1053 m der höchste Berg der Insel São Jorge und daher ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer/innen. Man kann den Schotterweg mit dem Auto befahren, aber die letzten Meter bis zum Gipfel muss man zu Fuß gehen. Da der Wanderweg im Hochland liegt, kann es hier sein, dass es oft wolkenverhangen ist und man nicht immer das wunderschöne Panorama mit Ausblick auf die umliegenden Inseln genießen kann. Bei gutem Wetter sehr empfehlenswert, bei nasskaltem Wetter macht die Wanderung hingegen mit wenig Sicht nicht so viel Spaß.

Azoren Sao Jorge Pico da Esperança

Der zweite Leuchtturm auf der Insel ist der Farol da Ponta do Topo und befindet sich ganz im Osten. Im Stadtzentrum von Topo ist allerdings nicht so viel los, sodass der Ort selbst nicht so viel zu bieten hat. Bereits 1883 wurden die ersten Pläne für den Leuchtturm gemacht und 1927 mit dem Bau begonnen. Für Einheimische ist der Ort im Sommer ein beliebter Badeort mit einem Naturschwimmbecken und Picknickmöglichkeiten. Vor dem Ponta do Topo liegt die kleine Insel Ilhéu de Topo, auf der nur Kühe und Ziegen weiden. Sie steht mittlerweile unter Naturschutz und bietet Heimat für Rosenseeschwalben.

Calheta ist eine weitere Kleinstadt auf der Insel São Jorge, die ebenfalls nicht viel Spannendes zu bieten hat. Es gibt eine kleine süße Kirche, die „Igreja Santa Catarina“, einen kleinen Stadtpark und Hafen. Man kann dort gut eine Pause machen oder sich einfach nur in ein Café setzen. Zudem lohnt sich das Naturschwimmbecken Piscinas Naturais Fajã Grande, das sich in diesem Ort befindet. Besonders am Abend ist es dort sehr schön und einfach idyllisch.

  • Für uns war der Parque Florestal das Sete Fontes ein absolutes Highlight mit seiner magischen und mystischen Stimmung sowie den artenreichen Pflanzen, die man dort sehen kann
  • Die Piscina Natural „Simão Dias“ haben uns mit der unglaublich türkisblaugrünen Wasserfarbe total überrascht und wirklich begeistert
  • Ein kleines verstecktes aber irgendwie doch in guter Erinnerung gebliebenes Highlight war der Weg zum Wasserfall „Cascata do Cruzal“, der einfach wunderschön abgelegen war und wir dabei noch viele Hortensien begegnen konnten

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