Faial – Die blaue Insel der Azoren
Die Insel Faial der portugiesischen Inselgruppe der Azoren wird auch die “blaue Insel” genannt, da sie sich vor allem zwischen Juli und August in ein Blütenmeer von (hauptsächlich) blauen Hortensien verwandelt. Es ist die fünftgrößte Insel der Azoren und liegt direkt neben den Insel Pico und São Jorge. Die Insel ist perfekt für Outdoorbegeisterte sowie zum Entspannen. Es gibt so einige steile Klippen, die einen wunderschönen Blick auf das Meer garantieren, verfallene Leuchttürme und sehr viel „Grün“ zu sehen. Außerdem ist es nicht ungewöhnlich vier Jahreszeiten an einem Tag zu erleben. Wir haben dir hier in diesem Blogartikel die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel zusammengefasst.
Auf die Insel Faial kann man ähnlich wie auf die Insel São Miguel aus Deutschland über Lissabon fliegen*. Mit der Fluggesellschaft „Sata Air Azores“* fliegt man von Lissabon direkt die Inselhauptstadt Horta an. Die meisten Touristen kommen jedoch erst am größten Flughafen in Ponta Delgada auf der Hauptinsel São Miguel an und fliegen anschließend weiter oder nehmen die Fähre.
Auf der Insel selbst empfehlen wir dir (sowie auf den anderen Inseln auch) einen Mietwagen vorab zu buchen*, um eigenständig die Insel erkunden zu können. Es gibt zwar auch einen privaten Linienbus, wo man Tickets direkt beim Busfahrer kaufen kann, jedoch kommt man hiermit nicht an entlegene Orte oder muss noch sehr weit laufen. Es lohnt sich daher einen Mietwagen* direkt am Flughafen oder in der Umgebung der Fähre abzuholen.
Wir haben uns auf der Insel etwas besonders gegönnt, nämlich eine Glamping-Unterkunft mitten im Grün, die wirklich einmalig war und wir nur weiterempfehlen können. Bei den traumhaft schönen Zelten von „Azul Singular“* kann man draußen kochen, essen und duschen oder sich beim kalt-nassen Wetter ein schönes Feuerchen im Ofen machen. Und das alles mit im Grünen. Das Frühstück wird zudem frisch angerichtet.
Auf der Insel Faial gibt es wie auf den anderen Inseln der Azoren auch, vor allem viel Fisch und Meeresfrüchte. Auch der Käse und Wein vor Ort solltest du definitiv probieren. Dazu passt wunderbar der Wein, der von der Insel Pico stammt.
Unsere Essensempfehlungen:
Ein absolutes „Must-Do“ auf der Insel Faial ist der Besuch des Peter Café Sport in Horta. Es ist quasi DIE „In-Kneipe“, wo man vor allem als Segler/in einmal gewesen sein muss. Im Jahr 2018 wurde das Café bereits 100 Jahre alt, da dort hier die Weltumsegler sich für einen Zwischenstopp und auf ein Bier oder Wein treffen. Man sollte daher unbedingt auch ein Blick nach Innen wagen, falls man einen Platz bekommt, da es hier oft sehr voll sein kann. Aber auch das Ah! Boca Santa und Casa de Chá sind empfehlenswerte Orte zum Essen und Verweilen. Wir haben im Medalhas zu Abend gegessen und können es empfehlen. Auch das Restaurant Atletico hat viele Leckereien wie z.B. frische Fischgerichte zu bieten. In Horta gibt es zudem einen tollen kleinen Markt, den man auch besuchen kann. Auch wenn die Insel Pico bekannter für ihren Weinbau auf den Azoren ist, werden auf der Insel die berühmten Weine wie z.B. Ameixâmbar und Rola-Pipa hergestellt. Man kann diese Weine in verschiedenen Lokalen probieren. Der Ort „Cantinho das Provas“ in Horta, ist jedoch besonders auf lokale Weine spezialisiert, wo man auch Weinproben machen kann.
Die Insel Faial hat so einige fotografische Highlights wie z.B. die einzigartige Flora auf der Levada-Wanderung, aber auch der Vulkan Capelinhos mit dem dazugehörigen Leuchtturm und der traumhaften Aussicht dort hat uns irgendwie fasziniert.
Azoren - Rundreise über die Regenbogeninsel
Hier findest du den Übersichts-Blogartikel zu unserem Inselhopping über die Azoren.
Horta ist die Hauptstadt der Insel Faial mit ca. 2130 Einwohner/innen und somit zudem Dreh- und Angelpunkt für viele Ausflüge in der Umgebung. Lange Zeit war es eine sehr wichtige Stadt der Azoren, in der Einheimische große Grundstücke besaßen, bis es später im 20. Jahrhundert ein wichtiger Knotenpunkt zwischen Amerika und Europa wurde. Auch das Parlament der Azoren hat hier ihren Sitz. Horta wurde mit vielen schönen Fassaden und prachtvollen Kirchen erbaut, sodass die Weltumsegler und Schiffe, die vorbeikamen, bereits von außen beeindruckt werden sollten. Auch die Walfänger im 18. und 19. Jahrhundert waren hier auf der Insel sehr präsent, was man heute nur noch an der alten Walfabrik „Fábrica da Baleia de Porto Pim“ erkennen kann.
Der Hafen von Horta ist heute noch ein großer Blickfang und eine wichtige Station, wenn man die Welt umsegeln will und den Weg über den Atlantik wählt. Man sollte sich daher unbedingt die Zeit nehmen und sich die Hafenmauer des Yachthafens mit den bunten Graffitis näher betrachten, die aus aller Welt stammen. Man findet darunter auch wirklich schöne Bilder und Kunstwerke. Am Hafen finden dort ca. 300 Schiffe Platz. Dort ist auch der Ausgangsort für verschiedene Beobachtungstouren für Delfine oder Wale.
Der Monte da Guia ist ein ehemaliger Vulkankegel in der Nähe der Stadt Horta. Von dort aus hat man eine traumhafte Aussicht auf die Stadt, den Strand Porto Prim sowie die umliegende Umgebung. Mit einem Mietwagen*, kann man ganz einfach die asphaltierte Straße hinauf fahren, bis man zu einer Kapelle kommt.
Des Weiteren ist es ein ausgeschriebenes Naturschutzgebiet, in dem man sehr gut wandern gehen kann. Viele Spaziergänge oder Wanderwege starten jedoch vom Ort Horta selbst, sodass man den Berg selbst erklimmen muss.
Das Naturreservat Morro de Castelo Branco ist einfach ein beeindruckender Ort in der Natur, den man sich unbedingt (vor allem bei gutem Wetter) ansehen sollte. Es gibt dort vulkanische Formationen, die von einem Vulkanausbruch an der Küste vor über ca. 30.000 Jahren entstanden sind und eine Fläche von ungefähr 138 Hektar umfassen. Zudem sind die Flora und Fauna mit aufgrund des vulkanischen Ursprungs hier ganz besonders, was auch verschiedene Vögel zum Nisten anlockt. Wer möchte kann den wunderschönen Wanderweg PRC5FAI dort beginnen oder einfach nur ein Picknick dort machen und die Vögel vor Ort beobachten.
Es gibt nicht nur wunderschöne grüne Landschaften auf den Azoren, sondern auch traumhafte Strände, an denen man zur richtigen Jahreszeit relaxen kann. Einer der bekanntesten Strände, direkt neben der Stadt Horta, ist der „Praia do Porto Pim“. Er liegt in einer geschützten Bucht und hat eine traumhafte grüne Kulisse als Umgebung. Besonders schön ist, dass es dort eher weniger Wellengang gibt und daher auch gut für Kinder und Familien geeignet ist.
Der „Praia do Almoxarife“ ist vor allem durch seinen schwarzen, feinsandigen Vulkansand bekannt und beliebt, der sich auch in einer Bucht direkt hinter Horta befindet. Für uns war es einer der schönsten Strände der Insel.
Für uns war der Besuch beim Leuchtturm „Farol da Ribeirinha“ ein kleines Highlight, da es kurz zuvor geregnet hatte, was irgendwie eine düstere Stimmung an einem „Lost Places“ zauberte und zeitgleich plötzlich die Sonne herauskam, die einen traumhaft schönen Regenbogen bescherte. Der Leuchtturm liegt ein Stückchen im Osten vom Örtchen Ribeirinha, wo wir weitere verfallene Kirchen gesehen haben. Obwohl die Anfahrt nicht ganz leicht war und man etwas weiter außerhalb parken und den Rest zu Fuß laufen muss, ist es ein magischer Ort. Der Leuchtturm wurde 1998 von einem Erdbeben zerstört, was man auch deutlich von außen sehen kann. Er ist dadurch einsturzgefährdet, was durch viele Schilder markiert ist und man daher aus Gründen der Sicherheit nicht eintreten sollte.
Im Nordosten der Insel Faial befindet sich der wunderschöne Ort „Porto do Salao“. Von oben kann man bereits einen Blick nach unten auf das raue Meer und die schroffen Felsen werfen. Dort gibt es auch einen Parkplatz an dem es ein paar Parkplätze gibt. Von dort aus läuft man den steilen Weg erst einmal hinunter (und später wieder hinauf!) bishin zu einem ehemaligen Hafen, direkt im Meer. Dort gibt es nun mittlerweile ein paar natürliche Becken, die man auch bei ruhiger See genießen kann.
Ein weiterer traumhafter Strand, außer den bisher genannten, gibt es an der Nordküste der Insel den Strand „Praia da Faja“. Auch dort gibt es einen schönen schwarzen Sandstrand, an dem sich im Hintergrund große grüne Felsklippen befinden und sich so alles malerisch zusammenfügt. Leider war es bei unserem Besuch ziemlich windig und immer wieder regnerisch, sodass wir nicht länger verweilen konnten.
Den Aussichtspunkt „Miradouro da Ribeira das Cabras“ im Westen sollte man sich bei einer Inselumrundung mit dem Mietwagen* auf keinen Fall entgehen lassen, da er einer der schönsten Aussichtspunkte ist. Man hat eine gigantische Aussicht auf grün leuchtende Klippen, die weit hinunter zum Meer führen sowie ehemalige Vulkankrater. Hier sollte man sich unbedingt eine kurze Pause gönnen und die einzigartige Panoramaaussicht genießen.
Ein besonderes Highlight ist der „Caldeira des Cabeco Gordo“ im Zentrum der Insel Faial. Auf gut 1000 Metern befindet sich der berühmte Kraterrand mit einem Durchmesser von 2 km. Viele kommen vor allem zum Wandern her und natürlich die einzigartige Aussicht auf diesen ehemaligen Vulkan zu genießen. 400 Meter tief ist dieser Krater, der mittlerweile total begrünt ist. Von Horta aus ist man in ca. 20 Minuten mit dem Auto* am Parkplatz. Leider kann es immer wieder (wie bei uns) sein, dass der Krater im völligen Nebel liegt und man einfach gar nichts sieht, daher lohnt es sich vorher das Wetter zu checken. Die Wanderung dort ist eine der beliebtesten und führt ca. 6,8 km um den Krater herum. Man sollte sich jedoch bewusst machen, dass die Wanderung auf ca. 800 – 1000 Metern Höhe stattfindet, sodass es hier etwas kälter sein kann oder ein anderes Wetter als weiter unten auf der Insel. Man beginnt den Wanderweg am Besten am Aussichtspunkt „Miradouro da Caldeira“ und folgt anschließend den gelb-rot-markierten Wegen.
- Höhenmeter: 200 hm (1449m)
- Länge: 9,9 km
- Ausrüstung: Wanderschuhe, Regenfeste Kleidung
- Dauer: 2,5 - 5 Stunden (je nach Strecke)
- Schwierigkeitsgrad: leicht
- Start: Parkplatz Levada do Faial Wanderweg
Eine Levada-Wanderung auf den Azoren ist für alle Outdoorbegeisterten quasi ein „Muss“. Es ist eine wunderschöne Wanderung entlang einer alten Wasserleitung, die mitten durch die saftig grüne Natur führt. Diese kleinen Wasserkanäle kennt man vielleicht auch von der Insel Madeira, die es dort ebenso häufig gibt. Diese wurden erbaut, um Wasser von niederschlagsreichen Gebieten, woanders hin transportieren zu können. Die Levada auf der Insel Faial wurde bereits 1964 angelegt. Der Vorteil dieser Levada Wanderung ist, dass man sie auch bei regnerischem Wetter machen kann, da es sehr dichte Bäume mit Laub darüber gibt. Die Wanderung ist nicht schwierig, sodass sie für jedes Alter und Fitnessstufe geeignet ist. Es gibt Brücken, einen kleinen Tunnel, in dem es echt dunkel ist und Kühe, denen man begegnet. Je nach Lust uns Laune ist die Strecke selbst einzuteilen, da man wieder zum Ausgangspunkt zurück muss.
Der Vulcão dos Capelinhos ist ein Vulkan auf der Insel Faial mit einer wunderschönen Landschaft. Er war noch bis zum Jahre 1958 aktiv und die Gesteinsbrocken sowie Lavaströme damals, formten eine kleine Insel, die sich dann mit der großen Insel Faial verband. Aufgrund des Vulkanismus, der hier für Flora und Fauna guter Nährboden ist, findet man hier regelmäßig die Brandseeschwalbe, die dort nistet. Es führt eine Treppe auf dem Gelände den Berg hinauf, die man unbedingt nehmen sollte, da die Aussicht auf den ehemaligen Vulkan und die Landschaft dort wirklich einmalig ist. Trotz des teilweisen starken Windes, sollte man sich diese nicht entgehen lassen. Vor allem die Klippen und das raue Meer, dass dort hineinrauscht, ist wirklich schön.
Öffnungszeiten für das Museum: Dienstag bis Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt: 10 €
Direkt in dieser bizarren Vulkan-Landschaft sticht der einzigartige Leuchtturm „Farol da Ponta dos Capelinhos“ hervor. Seit dem Vulkanausbruch damals ist dieser außer Funktion, da er unter der Ascheschicht begraben wurde. Neben dem Leuchtturm gibt es das Museum Centro de Interpretação do Vulcão dos Capelinhos, das auf den ersten Blick kaum wahrnimmt. Der Eintritt ist das Museum kostet stolze 10 €. Man kann sich jedoch nur Teilbereiche, die einen interessieren anschauen, was weniger kostet.
Unser Drohnenequipment*:
Unsere persönlichen Highlights:
- Die Levada Wanderweg PR03 FAI gehört definitiv zu unseren persönlichen Highlights, obwohl es aus Kübeln geregnet hat und wir ganz schön nass und durchgefroren waren. Doch die grüne Landschaft dort, die so vielfältig ist, zieht einen völlig in den Bann
- Die Hauptstadt Horta sollte auf jeden Fall auf deine Liste, die du dir auf der Insel Faial anschauen solltest, da sie ein ganz besonderes Flair hat mit den vielen Segelbooten, die dort im Yachthafen stehen und diese bunt angemalten Steine sowie die leckeren Cafés und Restaurants
- Der Besuch des verfallenen Leuchtturms “Farol da Ribeirinha“ war für uns ein schönes Highlight, da sich an diesem Ort irgendwie alt mit neu verbunden hat und ein Regenbogen, die Kulisse einfach perfekt machte
- Die Landschaft beim Vulcão dos Capelinhos ist einfach genial und atemberaubend schön zugleich
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