
Fototipps #1 – Blende, Verschlusszeit, ISO – Die Grundlage für gelungene Bilder
Die Blende
Die Blende ist eine der drei wichtigen Faktoren, wenn es um den Lichteintrag deines Bildes geht. Ähnlich wie das menschliche Auge lässt man mit der Blende mehr oder weniger Licht auf den Sensor. Etwas verwirrend ist es am Anfang daher, dass je offener die Blende ist, desto kleiner die Blendenzahl, desto mehr Licht erhaltet ihr.
Hier im Beispiel sieht man, dass von links nach rechts die Öffnung der Blende immer kleiner, aber der Wert immer höher wird.
Mit der Blende steuert ihr aber nicht nur das Licht, sondern auch die Tiefenschärfe Eurer Bilder. Zeitgleich mit dem Schließen der Blende (d.h. höherer Wert), erhaltet ihr auch einen höheren Schärfeverlauf im Bild.
Das ist aber nicht unbedingt immer gewünscht. Wenn ihr z.B. nur den Vordergrund scharf stellen möchtet und den Hintergrund verschwommen, benötigt ihr eine möglichst offene Blende (d.h. einen kleinen Wert). Um das gesamte Bild möglichst scharf zu bekommen, müsst ihr daher die Blende schließen, wodurch aber weniger Licht vorhanden ist. Deshalb muss dann die Verschlusszeit entsprechend angepasst werden.
Vergleich Blende – Tiefenschärfe


Die Verschlusszeit
Die Verschlusszeit oder auch Belichtungszeit sagt aus wie lange der Sensor belichtet wird. Je länger die Zeit gewählt wird, desto heller wird euer Bild. Der Wert wird in Sekunden angegeben und ist üblicherweise als Bruch also z.B. 1/100s oder 1/500s (500stel) etc. angegeben. Allerdings sind auch Werte im Sekundenbereich, 2s oder 10s möglich, wenn ihr z.B. Langzeitbelichtungen machen wollt.
Je länger die Verschlusszeit ist, desto schwieriger wird es ein Bild ohne Verwacklungen zu machen. Je geübter ihr seid, desto besser könnt ihr Bilder ohne Stativ machen.
Es gibt hier einen Merksatz: 1/Brennweite ist die Verschlusszeit, die noch aus der Hand möglich ist. Um das zu erreichen, muss man aber schon erfahren sein. Um sicher zu gehen ein verwacklungsfreies Bild zu erzeugen, sollte die Verschlusszeit deutlich kürzer sein oder ein Stativ verwendet werden.
Normal würde ich empfehlen alles unter 1/100s mit Stativ oder Auflage zu fotografieren.

Um zu verdeutlichen wie die Verschlusszeit und die Blende im Zusammenspiel funktionieren, oben abgebildet das Beispiel eines Kettenkarussells vom Volksfest. Zunächst wurde mit einer Einstellung fotografiert, um das Kettenkarussell „einzufrieren“. Im zweiten Bild dann eine „Langzeitbelichtung“, um die Bewegung verschwimmen zu lassen.
Der Iso-Wert
Ist von dem Iso-Wert bei Digitalkameras die Rede, meint man damit immer die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors. Je größer der Wert ist, desto weniger Licht braucht man für ein ausreichend helles Foto. Allerdings nimmt damit auch die Bildqualität teilweise sehr stark ab. Letztlich ist es so, dass immer mehr einzelne Pixel benötigt werden, um einen Farbpunkt zu erzeugen. Die angrenzenden Pixel können dann nicht mehr richtig verarbeitet werden und es kommt zum sogenannten „Bildrauschen“. Abhängig von der Qualität des Sensors, also meistens auch des Preises der Kamera, sind bei billigen Kameras oder Handys die Bilder schnell „verrauscht“. Aber auch bei teuren Kameras passiert das früher oder später.
Deshalb ist es ratsam immer sehr vorsichtig mit dem ISO-Wert zu spielen. Gerade in den Automatikmodi der meisten Kameras wird dieser leider sehr häufig zu weit hoch getrieben. Im Vorschau-Display der Kamera schaut das Bild dann noch gut aus, aber spätestens am PC ist man dann evtl. enttäuscht von der Qualität des Bildes. Um das zu verhindern stelle ich den ISO Wert immer manuell auf einen Wert und lasse nicht die Automatik entscheiden.
Als Vergleich hier zwei Bilder des selben Motives mit einer Canon EOS 550D, einmal mit einem ISO100 und ISO1600 Wert. Besonders im unteren Bereich und um den Schriftzug „Wellenflug“ ist das Rauschen deutlich zu sehen.



